Viktor E. Frankl
Prof. Dr. med. et phil. Viktor E. Frankl (1905-1997), Psychiater und Neurologe mit Lehrstuhl an der Universität Wien und Professor für Logotherapie an der International University of San Diego (Kalifornien), ist Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse. In den Vereinigten Staaten von Amerika erhielt er weitere Lehraufträge an den Universitäten von Harvard, Stanford, Dallas und Pittsburg. Eine Reihe von Ehrendoktoraten wurde ihm zu Lebzeiten verliehen, und eine rege Dozentenreisetätigkeit zur Verbreitung der Werte der Logotherapie und Existenzanalyse führten ihn durch alle Kontinente.
Nach intensiver Auseinandersetzung mit der psychoanalytischen Denkweise von Sigmund Freud wendet er sich der Individualpsychologie Alfred Adlers zu. Hier findet er zwar eine Erweiterung der Freudschen Lehre, doch das aus seiner Sicht typisch Menschliche, nämlich der Einbezug der geistigen Dimension und der primäre Wille zum Sinn des Menschen, fehlen ihm in Adlers Ansatz. Nach dem schmerzlichen Ausschluss aus der Gesellschaft für Individualpsychologie entwickelt er die Logotherapie und Existenzanalyse als eigenständige Therapierichtung weiter. Er sieht diese nicht als Ersatz der andern beiden Richtungen, sondern als notwendige Ergänzung. Frankls Lehre ist heute, nach Freud und Adler, als Dritte Wiener Schule der Psychotherapie international anerkannt.
Die Zeit seiner Inhaftierung in vier Konzentrationslagern während des Zweiten Weltkriegs ist erster Prüfstein seiner Lehre. Unter extremsten Bedingungen analysiert und verifiziert er seine Thesen an Mithäftlingen, Wachpersonal und sich selbst und findet sie bestätigt. In seiner Schrift "Trotzdem Ja zum Leben sagen" legt er davon Zeugnis ab. Die Publikation nach Beendigung des Krieges legt den Grundstein zur dynamischen Verbreitung der heute vielfach empirisch überprüften Lehre der Logo-therapie und Existenzanalyse als sinnzentrierter Psychotherapie.
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Foto © Katharina Vesely